Der König bittet zum Turnier …..

Der König bittet zum Turnier …..

schalmeit es im Vorfeld des 17. des Junos Anno Dunnemals, also 2023 durch die Essener Grünheide, dargeboten von fahrenden Bänkelsängern mit brüchiger Stimme und pausbäckigen Posaunenbläsern.

Und so wird auf allen Marktplätzen der umliegenden Dörfer verlesenderweise zu Protokoll und Gehör gegeben:

Werte Lords und Ladies, Rittersmannen und Knappen, Bauern, Mägde und schließlich das billard-spielende Fußvolk.
Lasset Euch sagen und verkünden, seiner Gnaden König Mirko bittet alle Rittersleut und Bauernburschen, die des Haltens eines Billardprügels mächtig sind, am Samstag, den 17. des diesjährigen Juni zu sich an den Hof um in edlem Kampf den besten Snooker-Spieler seines Reiches zu ermitteln und zu küren.
Er lobe aus, für den Siegreichen, einen edlen Pokal, sein halbes Königsreich und nicht zuletzt die Hand seiner Tochter………

Sir “A lot of Lanz” Kai Garbang

Viele der Marktplatzgänger hören interessiert zu und sind zum Ende hin überzeugt, an dem Turnier teilnehmen zu wollen. Erst beim Hinweis auf die zu erkämpfende Hand der Tochter löst sich die Schar der möglichen Gegner in Wohlgefallen auf.
Weiß man doch aus sicherer Quelle, das König Mirko sehr wohl ein Auge für Schönheit und Anmut bei der Auswahl des Pokals oder einem Fleckchen Erde aus seinem Reich zum Bau eines Schlosses bewiesen hatt. Nur bei der Zeugung seiner Tochter war er offensichtlich auf dem Auge blind………
Und so muss Sir Kai schweren Herzens das Angebot an alle Recken auf den Pokal und das halbe Königreich beschränken.
Wie König Mirko die Tatsache aufnimmt, das er den blasierten Teenager noch ein paar Tage, Monate oder gar Jahre wird durchfüttern müssen, wird seinen Weg aus den Burgmauern nicht finden.
Aber, das Turnier muss nicht aus Mangel an Kampfeswilligen abgesagt werden.

Und so stehen sich an eben jenem 17. des Juno 19 Recken unterschiedlichster Herkunft gegenüber um den Besten aus ihren Reihen zu ermitteln. Die Kampferfahrung reicht hier von “im Turnier gestählt” bis “helfen Sie mir bitte mal aufs Pferd, aber richtig herum”.
Und so ergeben sie 5 bunt gemischte Gruppen, aus denen der Sieger ermittelt wird.
Udo, der schon angekündigt hat, etwas später aufzulaufen kämpft daher zunächst gegen den gefürchteten Freiherrn von Freilos, der fast bei jedem Turnier dabei ist, aber nie über die Gruppenrunde hinauskommt. Tragisch!

Die Gruppenspiele entwickeln sich in zwangloser Atmosphäre, untermalt von den Klängen der Schmiede und Waffenmeister, die hin und wieder die Beulen aus einer Rüstung dengeln müssen, das ein oder andere Schwert schärfen und dem ein oder anderen Pferd ein neues Eisen an die Hufe “tackern”.

Gelegentlich ist auch der ein oder andere freudige Ausruf des Königs zu hören, der am Spielgeschehen rege teilnimmt, wohl auch um zu vergessen, das zu Hause das Töchterlein grämend am Spinnrad sitzt……. siehe halt oben.

Und so schält sich über die Stunden der Weizen aus der Spreu.
In der Zwischenrunde ermitteln Michael S., Luis, Andreas und Jan, wer im Viertelfinale weiterspielen darf.
Luis und Andreas ziehen hier das bessere Los.
Die weiteren Runden, bzw. der weitere Turnierverlauf ist in dem vorliegenden PDF zu sehen und soll hier nicht sonderlich schriftlich erhoben werden. Zu vermerken bleibt eigentlich nur noch, das König Mirko die Gruppenphase nicht überstanden hat. Er steht aber dadurch als Grillmeister für das schon heiß erwartete Mittag-, Nachmittagessen zur Verfügung, das neben diversem Grillgut auch mehrere leckere Salate und viel “Gedöns” drum herum feilbietet. Von heimischen Marketenderinnen und dem ansäßigen Küchenchef Udo “Ich-hab-den-größten-Löffel” Wein büffetartig platziert.

Und schließlich und endlich, die Sonne steht längst nicht mehr über dem Turnierplatz kämpfen die Vereinstitanen Torben und Louis im Finale gegeneinander.
Ob der Tageszeit ist die Zahl der Zuschauer deutlich geschrumpft.
Aber eine Handvoll Augenpaare folgt noch dem Spielgeschehen. Und sie sehen eine durchweg spannende Partie.
Torben, der auf Grund seiner Leistungen in letzter Zeit als deutlicher Favorit ins Rennen geht, muss doch kämpfen, was an der ein oder anderen, durch die zusammengebissenen Zähne gequetschten Bemerkung seinerseits zu erkennen ist.
Louis kann ihm tatsächlich 1 Frame abnehmen, bevor das Finale schließlich mit einem umkämpften 2:1 für Torben zu Ende geht.

Und damit Zeit für den König, den ihn schon befallenden Schlaf aus den Augen und den Brokatfalten seines Überwurfs zu schlagen und einer sinnvollen Tätigkeit nachzugehen, indem er den Vereinsmeister 2023 kürt, wie auch unten in dem Video zu erkennen ist.

Der Turniertag geht zu Ende, die Handwerker verstauen ihre Zeug in ledernen Rollen und hölzernen Kisten, die sie den bereits mit den Hufen scharrenden Pferden aufbürden werden.
Die Marketenderinnen klopfen den Staub aus den Verkaufszelten, bevor sie das tun, was der Volksmund “Zelte abbrechen” nennt, alles verstauen und in der Hoffnung auf das nächste, vom König anberaumte Großereignis und den damit verbundenen Verdienst zusammen mit den Handwerkern ihrer Wege ziehen.

Der Platz leert sich zusehends und auch der König wird dabei beobachtet, wie er gen Schloß wankt, gebeugt von dem Schicksal seiner (wie oben erwähnt) spinnenden Tochter unter die Augen zutreten.
Und das Volk schaut im nach und leidet mit ihm.

Und so packt auch der Chronist sein Schreibgerät zusammen und reist nach Haue, um die Eindrücke zu verarbeiten und die Geschichte für die fahrenden Bänkelsänger des Königreiches aufzuschreiben.
Ob das sie die Nachricht hinaustragen werden………..

Und hier die herrschaftliche Siegerehrung, kurz und schmerzlos…..

…und hier geht es zur Bildergalerie ……..

Und hier der ganze Turnierverlauf als PDF ……

Vereinsmeisterschaften-2023

In diesem Sinne, Ihr/Euer freundlicher Nachbarschafts-Chronist.
Diesen Beitrag teilen