Bericht: Finalspiel der Hinrunde
14. Dezember 2014
BC Walkabout Essen 2 – 1. SC Essen 0:8
!!!! AUSRUFEZEICHEN !!!!
Mit einem dicken fetten Ausrufezeichen beendet der altehrwürdige Erste Ess-Zeh die diesjährige Hinrunde der Opernsaison und unterstreicht eindrucksvoll: die Aufstiegsplätze werden nicht vergeben, bevor die dicke Dame gesungen hat! Captainpräsi Dennis hatte es nach der Enttäuschung gegen Oberhausen vehement eingefordert, hat uns heiß gemacht und immer wieder mantramäßig wiederholt: Walkabout müssen wir weghauen, deutlich, Oberhausen sitzt uns im Nacken! Wahrscheinlich auch deshalb hat er uns alle im Training gewinnen lassen, damit wir Selbstvertrauen tanken und bis in die Haarspitzen motiviert im Gewölbekeller im Essener Eastend aufschlagen – hat geklappt!
Die Aufstellungsrotationsmaschine verortet Xuzhao in Hamburg und Kai in Berlin, weshalb wieder mal kräftig durchgerüttelt wird und auf zwei Positionen neue Kräfte ihre Chance erhalten: Micha G. soll mit seiner Erfahrung für Stabilität sorgen, Ismail das schöne Spiel schnell machen – Dennis soll als Inventar die Punkte holen, und der Stadtschreiber, na ja, der sollte auch mal endlich wieder in die Spur kommen.
Die erste Runde sieht überraschend einen souveränen Ismail, der schnell und eindeutig mit 2:0 vorlegt und bei 44 eine machbare Blaue verschießt – „Das sind Sorgen, die man auch mal haben möchte“, denkt sich der Stadtschreiber, nachdem er in der gleichen Zeit gerade mal seinen ersten Frame verloren hat und mit 0:1 hinten liegt. Nach einer Stunde kommt Micha G. aus dem hinteren Raum herüber geschlendert und lächelt weise, ebenfalls 2:0 nach Frames, in Summe 2:0 für uns, Dennis hat auch Schmacht und beendet seine Performance gerade noch zeitig mit 2:0, 3:0 für uns. Und der Stadtschreiber gleicht unter Druck aus, lag 20 Punkte hinten und dreht das Dingen mit einem 32er Break zum 1:1. Streckenweise lümmeln sich dann Ismail und Dennis auf den Kirchenbänken und schauen beim Decider zu, Mirko und Sohn tauchen als Zuschauer auf und gehen wieder, manche gehen mehrere rauchen, wieder andere skizzieren die groben Handlungslinien für einen Jahrhundertroman über die eigene Familiengeschichte im 20. Jahrhundert, und der Stadtschreiber gewinnt doch tatsächlich den entscheidenden dritten Frame, dreht das Match nach Rückstand und stellt auf 4:0 für uns nach der Hinrunde.
Die zweite Runde bietet fast das gleiche Bild, nur dass sich die zeitliche Abfolge entscheidend ändert: diesmal braucht Micha G. für sein 2:0 länger als der Stadtschreiber für sein 2:1 – wieder mal in Rückstand, wieder mal gedreht und am Ende mit fast 80 Framepoints doch eher sicher das zweite Comeback des Tages hingelegt, mit hohen Breaks und schönem Spiel gewinnen kann ja schließlich jeder… Der aufmerksame Leser ahnt es auch schon: Dennis und Ismail wieder mal 2:0 2:0, macht in Summe ein deutliches 8:0 bei lediglich zwei Frameverlusten, so haben wir uns das vorgestellt!
Vor Wochen und Monaten hatten wir uns alle kollektiv gefragt, was uns diese Saison wohl bringen wird, wo wir stehen und wo wir hinwollen. Wir hatten massig Spitzenspiele in dieser Halbserie, gegen Köln, Moers, Oberhausen, Essen, wir haben eine Menge Leute eingesetzt und heftig rotiert – quasi als kurzes Saisonfazit, welches nicht offiziell autorisiert ist, meint der Stadtschreiber folgende Erkenntnisse gewonnen zu haben:
– Als Aufsteiger schlagen wir uns eigentlich ganz wacker
– Wir können echt aufsteigen
– Wir haben so viele Spitzenspiele, weil wir dabei sind
– …aber unterschätzen wird uns wohl niemand mehr
– Wir sind in der Spitze als Team breit aufgestellt, was das Nadelöhr enger macht
– Die Buslinie, die ihr zu uns nehmen müsst, ist übrigens die 147
– Ausrufezeichen!
Warm war’s…
Volker