Bericht: Verbandsliga 11. Spieltag

01. März 2015 LIGA
1.SC Essen – Moerser SC 3:5

Glaubt man an böse Omen, hätte man schon am Freitagabend um 20:19h wissen können, wie das alles am Ende ausgeht: unglücklich! Der VfL Bochum kassiert nach großartigem Spiel in der 92. Spielminute den hochgradig unverdienten Ausgleich und gibt damit blöderweise die Marschrichtung für’s Wochenende vor… Unsere Erste verliert das vermeintlich entscheidende Spiel um den direkten Aufstieg nach fünf Stunden Gestochere und Getrete gegen Moers mit der knappsten aller Niederlagen vielleicht etwas unglücklich, vielleicht total zu Recht, auf jeden Fall aber folgerichtig. Wir richten die Blicke also wieder nach unten. Und unten ist Oberhausen…

Dem Pech vom Vortag wachsen bereits am Samstagfrüh beim GST unseres Stiefschwesternschwiegermuttervereins in der Münchener Straße erste Strähnchen, als Ismail in eine Gruppe mit Miro und Roman gelost wird und bereits früh in der Gruppenphase scheitert. Der Stadtschreiber flicht sich dann schon ausgewachsene Zöpfe, indem er zunächst gegen den Kunze auf Ratte verliert und ihm die Glücksgötter gegen Ricky im Achtelfinale auch nicht wirklich wohl gesonnen sind. Kurt versucht sich parallel dazu im einzigen Fußballspiel, das zwei Verlierer verdienen würde, einzureden, auch unglücklich verloren zu haben, doch hatte die Niederlage der Recklinghäuser nicht nur was mit der von vielen Comicfans lange herbeigesehnten Hochzeitszeremonie von Batman und Robin im Signalidunapark bei Lüdenscheid zu tun, sondern mit echter haushoher Unterlegenheit. Zur Krönung gibt es Samstagabend noch Skilanglaufkonserve aus den 80ern statt EPC in Gdynia und alle Hoffnungen ruhen auf Sonntag, damit das Wochenende noch einigermaßen auf Null rauskommt.

Der Sonntag startet dann auch prompt mit wolkenlosem Himmel und strahlendem Sonnenschein: pures Gift für die Snookerer des 1. SC, wissen wir doch alle um die Lichtverhältnisse in unserem Glaspalast, so dass das Kerbholz des Schicksals eigentlich schon jetzt randvoll ist und kein Platz mehr für neue Gemeinheiten vorhanden sein sollte – vor Ort dann nichts zu sehen von Kai und Xuzhao, beide verhindert und beim Captainpräsi abgemeldet, Michael K. debütiert aus purer Personalnot in einer für ihn noch ungewohnt hohen und anspruchsvollen Spielklasse, Micha G. wundert sich um Fünfvorzwölf, dass er doch spielen soll, weil Dennis erstmal draußen auf der Bank lauert, Ismail und der Stadtschreiber komplettieren die erste Vier – überflüssig zu erwähnen, dass wir so noch nie zusammen gespielt haben…

Unser osmanische Blitz legt auch prompt los wie die Feuerwehr und schießt uns in Führung, Michael führt 1:0 gegen Wang, Micha liegt zurück, der Stadtschreiber ist immer noch im ersten Frame, alles scheint sich zu fügen – bis beim Michael plötzlich nix mehr geht, er den zweiten Frame zum Ausgleich abgeben muss, und Micha G. sich dem Deutschmann mit 0:2 geschlagen geben muss. Wang holt dann auch den Decider, und so steht es 1:2 gegen uns, während der Stadtschreiber den ersten Frame endgültig abgegeben hat. Karl Wagner, im Hinspiel noch Tageshighbreaker mit über 50 gegen unseren Baumeister, und der Stadtschreiber liefern sich in der Folge eine Partie epischen Ausmaßes, gegen das die Belagerung Trojas ein Kaffeekränzchen war: 3 Stunden 10 Minuten brauchen die beiden für drei Frames, in der Zeit werden normalerweise ganze Spieltage abgewickelt, Marathon gelaufen, Formel 1 – Rennen absolviert oder sonstige sinnvolle Dinge angestellt. Wir nicht, wir brauchen die Zeit, um gegen Moers zur Pause 1:3 hinten zu liegen,

Zur zweiten Runde ab halb vier tritt der Stadtschreiber dann gegen seinen ursprünglichen Plan dann doch nochmal an, weil erstens keine Auswechselspieler mehr da sind, und weil er es nicht geschafft hat, sich vor ein Auto zu werfen – was Dennis und Mirko anscheinend befürchtet hatten, so erleichtert schienen sie, den Kerl lebend auf dem Parkplatz vorzufinden. Captainpräsi Dennis gewinnt dann seine Partie gegen Volker L., Ismail triumphiert mit den einzigen zählbaren Breaks mit 33 und 40 gegen Wang und Micha zieht gegen Karl mit 0:2 den Kürzeren, Augenzeugen zufolge hätte das Dingen auch ebenso gut andersrum ausgehen können: 3 zu 4 gegen uns, is also nix mit Heimsieg, einzig ein Unentschieden liegt noch in unserer Reichweite. Dummerweise ist ausgerechnet der Stadtschreiber noch als einziger am Tisch, führt zur Verwunderung und Begeisterung der Unsrigen plötzlich gegen Michael D. und hat im zweiten Frame Matchbälle auf Pink zum Ausgleich, kriegt das Runde aber nicht im Runden unter, nimmt den bitteren Ausgleich zum 1:1 hin und verliert folgerichtig später auch den Decider zum 3:5 Endstand an Herrn Deutschmann. 17:30, Sonntagnachmittag, wir sind erschöpft, wir sind fertig, wir sind immer weniger geworden und wir sind geschlagen.

Aber wir haben gekämpft, nahezu alles gegeben und am Ende gegen einen besseren Gegner verloren: Moers steht nicht zufällig da oben, ist ungeschlagener Tabellenführer und wahrscheinlich auch souveräner Meister der diesjährigen Verbandsligasaison – muss man einfach so anerkennen, uns fehlt dann doch noch einiges an Matchhärte, framegewinnenden Breaks und Konstanz in den wirklich guten Leistungen, die wir alle schonmal gezeigt hatten, aber halt nicht jede Woche auf gleichem Niveau. Drei Spiele stehen noch aus, Wuppertal in zwei Wochen, dann wahrscheinlich das Endspiel um den Relegationsplatz gegen Oberhausen und der Saisonabschluss erst im Mai gegen Walkabout -unseren zweiten Platz sollten wir aber bitte mit Händen und Füßen verteidigen, jetzt noch komplett abgefangen zu werden wäre echt übel. Deshalb kann das Motto für die Restsaison nur lauten: „Frage dich nicht, was der 1. SC für dich tun kann, frage dich, was du für den 1. SC tun kannst!“

Und ach ja, eins noch: immer dran denken, den Schalkern geht’s noch schlechter 😉

Volker

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