Bericht: Verbandsliga 10. Spieltag

Köln 3 : 1 SC Essen
2:6

“Snooker from the gods” (John Parrott, Comment BBC, 2014)

Oder alternativ:

“Wie halte ich mit Ironie die Laune aufrecht?” (Dennis, im Februar 2015)

Am 15.Februar sind die Essener zu Gast in Cologne, knappe 24 Stunden vor Beginn der Rosenmontagsumzüge mit Schlag 11:11, Unkenrufe im Vorhinein (da kommen wir nicht an, Spieltagverlegung!) wie weggeblasen, die Mannschaft hochmotiviert aber das Spieldesign schlecht wie zuletzt auch schon in Köln vor 14 Tagen… trotz mieser Performance mal wieder ein Sieg, nicht schön aber erfolgreich gewinnen wir 2:6 in Kölns Snookertempel.

Wie alles Begann:

Um 10 Uhr ist Treffpunkt in der geliebten Haedenkampstrasse, Micha fährt mal wieder und Xuzaho wird ein paar Meter weiter eingesammelt. Das der Captain as usual ‘ne Handbreit zu spät aufschlägt hat ja mittlerweile Tradition – aber diesmal einen triftigen Grund: Die Wäsche vom Vorabend wollte noch „fluchs“ aufgehangen werden… Tja, und so kommt es, dass selbst Isi noch pünktlich am Vereinsheim erscheint obwohl er erst um 9:30h per Telefonanruf vom Co-Stadtschreiber geweckt wurde… so brausen wir allesamt guter Dinge bei bestem Sonnenschein und 8 Grad Celsius gen Köln!

Die Aufstellung kollegial eruiert jedoch dann kurzerhand dank buntem Kopfkino und zermürbendem inneren Dialog seitens des Captains wie folgt fest gehalten: 1.Dennis, 2.Xuzaho, 3.Michael, 4.Isi. Zeit für Rotation ist ja auch Standard, wir spielen niemals in der gleichen Austellung, ja, das hat seine guten Gründe! Das jedoch genau die ersten beiden jeweils ein Match aus der Hand geben findet der Schreiber dieser Zeilen „bezeichnend“. Nur wofür weiss er noch nicht…

Überpünktlich schlagen wir um 11h in Köln auf, die Bahn frei, kein Spielmannszug, keine Jecken, Narren oder andere, geistig Verwirrte queren uns den Weg – also bis dato alles gut. Nur Parkplätze findet man in den engen Gassen nicht. Und so dreht Micha stilsicher und beherrscht mehrere Ehrenrunden, auch um mittels eines gewagten Fahrmanövers quer über eine größere Kreuzung, Ampel rot, ‘nem Opa im Mercedes die Vorfahrt zu nehmen (was Isi nach der Geste des alten Mannes gerichtet an den Fahrer Micha gesagt hat bleibt unser ewiges Geheimnis). Und endlich, 11:20h finden wir einen ausreichend großen Abstellplatz für unser immens fettes Vehikel und schlagen in den heiligen Hallen von Köln auf. Interessant: Zur gleichen Zeit spielen noch die Oberligakollegen vom 147 Essen…

…ja, so sieht man sich wieder: Isi küsst seinen alten Kumpel vom 147 und auch der Captainpräsi schaut nicht schlecht, als er Enes (EX 1. SC) beim Händeschwaschen auf dem Klo begegnet. Einmal fett geherzt und dann gehts endlich an die Platte…

Jetzt wird’s heiß: die erste Runde!

Während Micha, Isi und Xuzaho noch halbwegs „souverän“ gewinnen stottert sich der Captain vollends einen ab. Hier läuft nichts – aber auch wirklich gar nichts! Der erste Frame rauscht am Co-Stadtschreiber vorbei wie einst Michael Schumacher an der Start-Ziel Geraden. So liegt er schnell mit 0:1 hinten. Während die andern Kollegen zwar nicht gut spielen, aber immerhin jeweils 2:0 gewinnen, wurschtelt sich Captainpräsi Dennis zum 1:1 durch. Isi in bewährter Tradition mal wieder „Erster von alles“, darf sich somit wieder ausgiebig die Zeit vertreiben… ja und dann langweilen sich auch Xuzaho und Micha, nur gut dass es Smartphones gibt, denn das Spielgeschehen mochte selbst der Captain nicht mit anschauen – was er ja aber musste. Lange Rede, kurzer Sinn – Dennis beißt sich durch, blau gelocht, pink echt klasse mit Hammerstellung auf schwarz welche auf’m Spot – nur um die dann aber auszulassen um am Ende das Match mit 1:2 abzugeben. Recht so, Strafe muss sein. Tja, von wegen jetzt wird’s heiß, da läuft einem eher ein kalter Schauer über den Rücken. Scheiß drauf, 3:Dennis, da geht noch was! Ja, da muss mehr her, schließlich befinden wir uns in der „Spitzenspielrückrunde“!!

Halbzeitpause?

Naja, nachdem die große Uhr bereits mahnend 13:30 anzeigt eher von kurzer Dauer. Isi schlug fleißig beim Gebäckbuffet zu und hatte bereits ‘ne halbe Packung Tabak weggequalmt während Xuzaho eifrig Kugeln weglochen trainierte und seinen Smartphoneakkufüllstand um 50% reduzierte. Also nur kurz vor die Tür. Hier sinniert der Captainpräsi, wie sich im Anschluss herausstellen sollte, folgerichtig: Die Statistik lügt nie! Die Mannschaft wird gewinnen und Dennis hat noch nie beide Matches an einem Spieltag verloren. Denn man tau und wieder an den Tisch…

Ja steh‘ ich im Wald hier?: die zweite Runde!

Wer jetzt denkt alles wird besser hat weit gefehlt. Micha verschießt zwei lange rote um dann nach Anblick des Scoreboards weise aber betroffen zu konstatieren, „oh ich lieg‘ ja schon 40 Punkte hinten”. Bumm, erster Frame weg. Isi ballert frustoptimiert nur so um sich das die Kugeln Samba tanzen. Der erste Frame geht noch an Mr. Century – doch im Gegensatz zum Vortag als er noch im 147 eine glatte 100 schoss war die Performance, sagen wir mal „nicht so ganz gelungen“. 1:1. Xuzaho verzweifelt an der Entdeckung der Langsamkeit seines Gegners („da wäre ich fast eingeschlafen“) tja und Dennis schafft es sogar noch ein paar kleinere Breaks auf die Platte zu zaubern um mit 1:0 mehr schlecht als recht in Führung zu gehen. Dann schleppt sich Punktegarant Ismail teils fluchend teils konsterniert in einen dritten Frame, die Kugeln scheppern aber das Match ist eingetütet. Unentschieden im Sack, danke Isi.

Bei Xuzaho tut sich nix mehr, auch der zweite Frame geht verlustig. Schade, aber immerhin eines von zwei Matches gewonnen. Danke Mr. Weii! Micha Grolla denkt an nix böses kann aber nur seiner Gegnerin beim Spielen zuschauen. Und dann huch, schon wieder ein Break und unser Fahrer liegt hinten. Micha dreht dann aber an der Gelassenheits-Stellschraube und macht das 2:1 klar – Bam, der Sieg ist unser. Der Co-Stadtschreiber verzweifelt an sich selbst und fragt sich indes, was er da eigentlich macht. Hatte ich mich nicht bis vorhin noch ein bissl gefangen? Nix da, Schwupp die wupp netzt Said den Frameball ein – 1:1.

Und ab jetzt wird es so richtig übel… werte Damen und Herren,

Herzlich willkommen zu unserer neuen Show: „Mein erster Tag am Snookertisch.“

Hier trifft keiner mehr irgendwas, keine Position stimmt, das Tempo für’n Eimer, „Breaks“ – was’n das? Bis hin zur blauen Kugel ist der gesamte Frame ein schlechtes Drama aus einem noch schlechteren Groschenroman. Hier stimmen noch nicht mal mehr die Safetys vom Captain, macht aber an sich nix, denn Said locht auch nicht. Dennis senkt pink via Longpot und bereitet dem Leiden um 15:45 ein erlösendes Ende. Der persönliche Ehrenpunkt… was für eine peinliche Show meinerseits!

Fazit:

Ja, der Kenner lacht, doch der Amateur stöhnt zu Recht… was für ein bescheidener Tag! Nicht schön aber erfolgreich, so knattern die Essener wieder daheim. Auf der Rückfahrt hielt uns lange das Schweigen inne, egal, hauptsache 3 Punkte im Gepäck!

Am 1. März empfangen wir Moers zum Spitzenspiel der Spitzenspielrückrunde. Dann zockt auch unser geliebter 1. Stadtschreiber Volker wieder mit! Über den Rest der Aufstellung gegen Moers wird der Schreiber dieser Zeilen noch ein wenig sinnieren müssen… und den Stock schwingen lassen… also den am Trainingstisch 😉

Dennis

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